Freitag, 5. Oktober 2018

Die Emotionen unserer Pferde - wie entstehen sie?

Die Emotionen unserer Pferde bestehen aus zwei Komponenten:
  • psychische Komponente
  • physiologische Komponente.

Beide hängen zusammen und bilden einen Prozess. 

Das Pferd nimmt über die Sinnesorgane eine Situation wahr. Die Situation erfährt jetzt eine subjektive Interpretation (Gefühlserleben = psychische Komponente).
Gleichzeitig zeigen sich beim Pferd körperliche Reaktionen (physische Komponente) - Krankheiten, Gesundheit, Wohlgefühl, Stress, Vertrauen, verändertes Verhalten und vieles mehr.

Dieser Prozess ist ständig aktiv. Er lässt sich nicht abschalten. Er wirkt in beide Richtungen - positiv wie negativ. 

Diese Emotionen treten beim Menschen - Pferdebesitzer, Reiter und höheren Tieren - unseren Pferden auf. Mit höheren Tieren meine ich Tiere, die domestiziert sind und sich mit uns weiter entwickeln. Jedes Tier zeigt eine unterschiedliche Interpretation von Situationen (Emotionstyp) und zeigt diese in der körperlichen Reaktion. 

Emotionen sind für das Pferd Gedächtnisbildung und lebenswichtig im täglichen Leben. 

Bei auftretenden Krankheiten, Verletzungen ist neben der körperlichen Komponente auch die psychische Komponente anzuschauen und zu behandeln. 
Bei Verhaltensänderungen ist neben dem abgestimmten Training auch die psychische Komponente zu berücksichtigen.

Werden beide Komponenten berücksichtigt (ganzheitliche Behandlung), ist es weitgehend ausgeschlossen, das es zu Wiederholungen von Verhaltensmustern und Krankheiten kommt. Behandlungen, Therapien und Training werden leichter angenommen. 

Emotionale Belastungen, Sabotagen und Blockaden schwächen auf Dauer das Immunsystem.

Mensch und Pferd nehmen Situationen sehr unterschiedlich wahr und damit sind ihre Emotionen auch sehr differenziert.

Beispiele: Ein Reitunfall kann für ein Pferd keine grosse Bedeutung haben, während der Reiter das Ereignis nicht so schnell vergessen kann. Es exisitieren Emotionen wie z.B. Angst, Ablehnung, geschockt sein usw. Das erneute vorbei reiten an der Unfallstelle erzeugt Magendrücken, Schweissausbruch beim Reiter. Das Pferd ist ruhig und ausgeglichen, spürt ggfs. das Unwohlsein des Reiters und zeigt daraufhin Reaktionen.

Ein Hängertraining kann für das Pferd extremen Stress bedeuten und die Emotionen zeigen sich z. B. in Ablehnung, Zorn (psychische Komponente) mit Steigen, schlagen, losreissen (körperlich messbare Komponente).
Ein neuer Boxennachbar kann für ein Pferd immensen Stress bedeuten. Die Emotion ist für uns aussen nicht sichtbar, da das Pferd ruhig und gelassen in seiner Box steht, Es wird nicht gebissen, es verhält sich für uns freundlich. Die Kommunikation der Pferde untereinander, die körperlichen Signale sind für uns mit unter schwer nachvollziehbar. Dieser für uns unsichtbare Stress des Pferdes löst Emotionen aus, die auf Dauer zu gesundheitlichen Themen führen können. So wunderte sich ein Pferdebesitzer in unserem Stall, als er seine beiden Pferde aus der Box lassen wollte, dass beide Pferde an der gleichen Seite der Hinterhand lahmten. Hinter den beiden zog ein neues Pferd ein.

Emotionen sind heute mit der Kinesiologie leicht zu analysieren und zu behandeln. Das Wunderbare, Körper und Psyche der Pferde, also wieder beide Bereiche, reagieren  auf die Behandlung. Es zeigen sich Entspannungen, Lebensfreude, mehr Lebendigkeit, Augen strahlen, freudiges Gewieher und vieles mehr.

Unsere Pferde leben ein Leben mit Emotionen.

Gerne beantworte ich ihre Fragen zu diesem immer wichtigeren Thema.

Mit dem Herzen für Sie und die Pferde unterwegs.

Bettina




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